Arch-Linux Installation mit altem Medium
Es stand eine neue Installation von Arch-Linux auf einem anderen Laptop an. Da es sich a) um ein Rolling-Release handelt und b) die Installationsdateien eh aktuell aus dem Netz gezogen werden, nutzte ich das alte Installationsmedium 2014_10. Doch es ging nicht so ganz reibungslos.
Natürlich hätte ich einfach ein neues Arch-Live-Medium downloaden und nutzen können. Wäre auch definitiv schneller gegangen. Aber das das ging mir gegen den Strich, denn dann hätte ich ja die gleiche Vorgehensweise, wie bei jedem anderen Linux auch.
Grundsätzlich sind die Hürden, welche ich zu nehmen hatte, nichts Besonderes und grundsätzlich auch logisch. Aber als Arch-Neuling auf diese Probleme zu stoßen, brachte mich schnell in´s stolpern. Zumal ich ja während der Installation noch ein zusätzliches Gerät benötigte um im Internet nach den Lösungen zu suchen.
Der Reihe nach:
Ich folgte der Installation wie hier beschrieben.
Beim Befehl:
pacstrap /mnt base base-devel wpa_supplicant
Erhielt ich jedoch einen Fehler beim Importieren der PGP-Schlüssel.
Die vorhandenen Schlüssel auf dem Installationsmedium sind einfach veraltet.
Der erste Treffer, den ich dazu fand, gab an, dass ich in der “/etc/pacman.conf” das Sig-Level deaktivieren sollte (SigLevel=Never).
Echt jetzt?
Ok, es ist ein Tipp, aber es war bei diesem Suchtreffer die einzige Aussage, ohne einen Hinweis auf Alternativen und/oder Auswirkungen dieser Einstellung. Ausserdem sah es nicht nach einer Lösung, sondern nach einer Holzhammermethode aus.
Also weiter gesucht und dann den Hinweis gefunden, dass man die PGP-Key´s auch erneuern kann.
Gefunden wurden folgende Befehle (Suchtreffer in dieser Reihenfolge)
pacman-key --init -> keine Änderung pacman-key --populate archlinux -> keine Änderung pacman-key --refresh-keys -> funktioniert
Ok, welche Befehle sind nun notwendig?
Der langen Rede kurzer Sinn:
Nach viel Herumprobieren – es reicht der Befehl
pacman-key --refresh-keys
Der nächste Stolperstein war dann auch gleich beim Updaten der Repositories.
pacman -Sy
Hier kam die Fehlermeldung, dass die „Database incorrect“ ist.
Glücklicherweise, wird hier auch gleich die Lösung mit angeboten:
pacman-db-upgrade
Da ab jetzt alle weiteren Schritte funktionierten, wähnte ich mich schon in Sicherheit, aber den nächsten unfreiwilligen Stopp gab es dann bei der Gnome-Installation
pacman –S gnome
Nach kurzer Recherche dann der Hinweis:
Hier ist nicht der „pacman-key“ zuständig, sondern der “dirmngr”.
Auch hier fand ich wieder etliche Lösungsansätze, so sollte ich „.gnupg“ im User-Home- und/oder Root-Verzeichnis löschen; Aber die waren gar nicht vorhanden.
Nach einigem Suchen, kam ich auf den Befehl
dirmngr </dev/null
der zwar funktionierte, aber irgendwie auch wieder nach Holzhammermethode aussah.
Nach weiterer Suche:
Der Befehl
dirmngr –debug-level guru
Behebt das Problem auf die „korrekte“ (oder besser „offizielle?“) Art.
Nach der erneuten Eingabe von
pacman –S gnome
Wurde ich dann gefragt, ob der Key importiert werden darf.
Zusammenfassend:
Wenn man bei der Installation von Arch ( z.B.: hier ) vor dem Befehl
pacstrap /mnt base base-devel wpa_supplicant
die Befehle:
pacman-key --refresh-keys Pacman-db-upgrade dirmngr –debug-level guru
ausführt, kann man ohne Probleme auch mit einem nicht ganz aktuellen Installationsmedium, das Arch-Linux installieren.
Hier noch zwei interessante Seiten dazu:
https://wiki.archlinux.org/index.php/Pacman-key
http://linux.die.net/man/1/dirmngr